Politik hinter den Kulissen
– was Kärnten bewegt
22.02.2017

Bonus als Dankeschön

Nach dem bereits obligatorischen Hick-Hack zwischen den Koalitionsparteien auf Bundesebene hat er nun das Licht der Welt erblickt: Der Beschäftigungsbonus.  Jede Firma bekommt für die Schaffung eines zusätzlichen Arbeitsplatzes für höchstens drei Jahre die Hälfte der Lohnnebenkosten (inkl. Kranken-, Unfall-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung) ersetzt. Der Bonus (lateinisch für „gut“) greift vor allem  jungen und kleinen Betrieben unter die Arme, für die eine Anstellung der ersten Mitarbeiter hohe Kosten (Steuerberater, Arbeitsplatz) und immense behördliche Auflagen mit sich bringt.

Besonders hervorzuheben ist aber, dass die Regierung mit diesem Bonus quasi eingesteht, wie schwierig es für Unternehmer in unserem Land geworden ist, zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. Der Bonus ist daher auch eine Dankabstattung an jene Bevölkerungsgruppe, die als einzige die Verantwortung für Beschäftigung und Wohlstand in Österreich tragen: die Unternehmerinnen und Unternehmer.

Ich möchte nicht undankbar erscheinen, das ist ein großer Schritt. Und die Kosten von zwei Milliarden Euro sind für den Standort wirklich gut investiertes Geld. Aber wirklich aufgehen wird diese Idee nur mit einer gleichzeitigen Eindämmung der Regelungsflut und des derzeit vorherrschenden Bestrafungsfanatismus. Wenn man als Unternehmer immer mit einem Fuß im Kriminal steht – auch wenn man sich redlich bemüht, alle Vorschriften einzuhalten -, wird man trotz Bonus eher den Ausstieg suchen als zusätzlichen Mitarbeitern eine Chance zu geben,

meint Ihr

Markus Malle

Wirtschaftsbunddirektor und Landtagsabgeordneter

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